Schröpfen

Das Schröpfen ist eine traditionelle Therapieform, die seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) angewendet wird. Dabei werden spezielle Schröpfgläser auf bestimmte Hautareale – meist entlang der Meridiane – gesetzt, um gezielt Blockaden zu lösen, den Energiefluss anzuregen und den Körper zur Selbstheilung zu aktivieren.

Durch das Erzeugen eines Unterdrucks im Glas entsteht ein Sog, der die Haut leicht anhebt und die Durchblutung des darunter liegenden Gewebes intensiv fördert. Stoffwechselprozesse werden angeregt, der Lymphfluss und die Entgiftung aktiviert. Besonders bewährt hat sich das Schröpfen bei Verspannungen der Muskulatur, Rückenschmerzen, chronischen Beschwerden, Stresszuständen und zur allgemeinen Vitalisierung und Stärkung des Immunsystems.

Darüber hinaus wirkt das Schröpfen regulierend auf das vegetative Nervensystem, fördert eine tiefe Entspannung und kann bei Erschöpfung, innerer Unruhe oder Schlafstörungen unterstützend eingesetzt werden. In der TCM wird es auch genutzt, um sogenannte „pathogene Faktoren“ wie Kälte, Feuchtigkeit oder Hitze aus dem Körper auszuleiten – oft spürbar als unmittelbare Erleichterung und mehr Leichtigkeit im Körpergefühl.

Eine typische Sitzung beginnt mit einem kurzen Vorgespräch zur aktuellen Befindlichkeit, gefolgt von einer gezielten Anwendung der Schröpfköpfe auf den Rücken oder anderen relevanten Arealen. Die Behandlung dauert meist zwischen 30 und 45 Minuten und kann je nach Bedarf mit anderen Verfahren wie Infusion, Akupunktur oder einer Lymphdrainage kombiniert werden.

Zusammenfassend ist das Schröpfen eine kraftvolle, tiefgreifende und dennoch sanfte Methode, um den Organismus in Fluss zu bringen, muskuläre Spannungen zu lösen und die körpereigene Regulation zu unterstützen.